Konzeption

Da eine Konzeption niemals fertig ist, sondern immer wieder neuen Erkenntnis unterliegt wird sie jährlich bearbeitet. Zuletzt an den 3 Konzeptionstagen, am 20. Juli 2022.

Das Bild vom Kind

Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Es braucht dabei seine Freiräume und Anreize, um sich individuell entwickeln zu können.
Jedes Kind ist von Anfang an mit Kompetenzen ausgestattet. Die eigene Veranlagung, die Umwelt und Bezugspersonen beeinflussen die Entwicklung der Kompetenzen, weshalb das pädagogische Team das Kind dort abholen sollte, wo es gerade in seiner Entwicklung steht und ihm individuelle Unterstützung anbieten.
Dafür brauchen Kinder verlässliche Beziehungen, damit Bindungsqualität entstehen kann.
Sie brauchen Kontinuität und Strukturen im Alltag- dazu gehören Wiederholungen und Rituale, für die das pädagogische Team Verantwortung trägt.
Kinder kommunizieren von Anfang an verbal und nonverbal und drücken somit ihre Bedürfnisse aus. Erwachsene versuchen, sie zu verstehen und sensibel und kompetent auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Kinder haben eigene Persönlichkeiten, eigene Interessen und ein individuelles Temperament.
Jedes Kind ist so wie es ist liebenswert!
Kinder sind unvoreingenommen und interessieren sich vielfältig. Sie experimentieren gerne und benötigen dafür Freiraum im Spiel.
Kinder bewegen sich fast unentwegt, denn sie brauchen Bewegung, um zu lernen, um ihren Körper wahr zu nehmen und um Erfahrungen zu machen.
Kinder brauchen sowohl andere Kinder, als auch Erwachsene, da sie sich spiegeln und voneinander, sowie auch miteinander lernen.
 
 

Erziehung, Werte und Bildung

Erziehung spielt im Krippenalter noch eine große Rolle. Kinder brauchen Erwachsene als Vorbilder, an denen sie sich die Welt, in der sie leben, erklären können.
Neben der Erziehung bietet eine gute Betreuung die Grundlage und den Rahmen für die Bildung. Dabei ist die Bildung weit mehr als pure Wissensvermittlung, denn für die Krippe bedeutet Bildung in erster Linie Selbstbildung durch das Miterleben und Verstehen des Alltags, in Form von entdeckendem Lernen. Das Kind ist aktiver Konstrukteur seiner Bildungsprozesse- es bildet eine Lerngemeinschaft mit Erzieherinnen und anderen beteiligten Kindern.
So findet durch Ko-Konstruktion Bildung statt.
Die Basis dafür ist eine positive Beziehung zwischen Kindern und pädagogischen Fachkräften. Die Kinder brauchen Bindungspersonen, die ihnen Sicherheit und einen liebevollen, respektvollen und wertschätzenden Umgang bieten. Durch spielerisches Lernen „be – greift“ das Kind sich selbst, seine Mitmenschen und sein Umfeld. Eine sichere Bindung fördert die Bildungsprozesse der Kinder.
 
 
 

Erziehung / Werte

• Werte, Normen und Traditionen vermitteln

• Grenzen setzen

• Struktur, Sicherheit und Orientierung durch einen geregelten Tagesablauf geben

• Räume, Material, Projekte anbieten, in denen Kinder sich ausleben können

• Ermutigen und Bestätigen

• Mit Herausforderungen konfrontieren

• Bedürfnisse ernstnehmen und angemessen reagieren

• Partizipation

• Selbstständigkeit fördern

 

Bildung

•      Sprachanregungen geben
•      Forschen
•      Experimentieren
•      Nachahmen
•      Emotionen verarbeiten
•      Frustrationstoleranz entwickeln bzw ausbauen
•      Sinnes- u. Materialerfahrungen machen
•      Ausprobieren und Wiederholen
•      Beobachten und Erkunden
•      Grenzen austesten
•      Selbstvertrauen entwickeln
•      Selbstständig werden
•      Selbstbestimmt handeln
•      Sich selbst entdecken
•      Beziehungen eingehen
•      Freunde finden
•      Kontakte knüpfen bzw. aufnehmen
•      Fragen stellen

Die Rolle der pädagogischen Fachkraft

Krippenkinder verbringen einen Großteil ihrer Zeit in der Betreuung. Daher ist eine gefestigte Bindung der Grundstein der pädagogischen Arbeit. Nur durch positive Beziehungen können Kinder angstfrei das Geschehen erkunden und ihren Interessen nachgehen. Kinder brauchen Sicherheit und die Voraussetzung einer guten Fachkraft- Kind- Bindung, ist eine gelungene Eingewöhnung.
 
Fachkräfte sind Vorbilder für Kinder. Sie sind maßgeblich für den Umgang miteinander. Daher pflegen wir einen respektvollen und liebevollen Umgang mit den Kindern, im Team und Eltern gegenüber.
Die Rolle des Vorbildes bezieht sich jedoch nicht nur auf den Umgang miteinander, sondern auch in alltäglichen Situationen, wie beim Aufräumen oder beim Halten an Regeln, gehen wir mit gutem Beispiel voran. Ein wichtiger Baustein unserer pädagogischen Arbeit, ist die Selbstständigkeit der Kinder zu unterstützen und zu fördern. Wir beziehen sie in alle Alltagssituationen mit ein und ermutigen sie zur Selbstständigkeit. Z.B.: Einräumen des Geschirrs, Abräumen des eigenen Tellers nach dem Essen, das selbständige Aufräumen von Bespieltem oder das An- und Ausziehen.
 
Das pädagogische Team ist dafür verantwortlich, den Kindern so wenig Stress wie möglich zuzumuten. Ein geregelter Tagesablauf, sowie tägliche Rituale sind daher unerlässlich- sie geben den Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
 
Fachkräfte sind in der Pflicht die Kindergruppe, sowie jedes einzelne Kind, zu beobachten und Dokumentationen anzufertigen. Dies ist essenziell wichtig und grundlegend, um Bedürfnisse und Themen der Kinder zu erkennen. Anhand der Beobachtungen können kleinere Angebote und Projekte erstellt werden, an denen die Kinder ihre Themen bearbeiten können.
 
Pädagogische Fachkräfte unterstützen Kinder in ihren sozialen Kompetenzen. Sie fördern das Miteinander in der Gruppe und schaffen Freiräume für Interaktionen miteinander. Außerdem fördern sie die Spielinteraktionen der Kinder.
 
Pädagogische Fachkräfte unterstützen Kinder im Alltag. Es ist nicht unsere Aufgabe, den Kindern alles abzunehmen, sondern zum Selbsttun und zum selbstbestimmten Handeln zu ermutigen.
 
 
 
 

 

Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

 

Sprachförderung

Der Anlass die Sprachförderung als Schwerpunkt in die Konzeption aufzunehmen, ist die Gestaltung unserer Räumlichkeiten. Ziel dabei es, die Umgebung anregend zu gestalten. Kinder möchten selbstaktiv erkunden, weshalb uns wichtig war, alles in Kinderhöhe anzubringen. Die Windelfächer sind unten angebracht, damit die Kinder die Möglichkeit haben, ihre Windeln und persönlichen Gegenstände an einem für sie erreichbaren, aber gleichzeitig geschütztem Ort unterzubringen.
Wir schaffen situationsbedingt einen Ort, der zur Sprachentwicklung und Selbstwirksamkeit anregt, sowie Partizipation fördert.
Unser Bewegungsangebot zeichnet sich durch unterschiedliche Spielpodeste im Gruppenraum aus. Diese sollen durch verschiedene Neigungen, Höhen und Untergründe den Bewegungsdrang der Kinder gerecht werden und zur sprachlichen Unterstützung beitragen.
Unser Gruppenraum hält eine Kuschelecke und ein Bücherregal bereit. Die Kinder können sich nach Lust und Laune zurückziehen und Bücher anschauen. Wir sezten uns regelmäßig mit in die Kuschelecke und bieten gemeinsames Anschauen oder Lesen der Bücher an. Wir tauschen Bücher regelmäßig aus, um bestimmte Themen zu bearbeiten und/oder um die Lust an Büchern zu fördern.
Unser täglicher Morgenkreis fördert durch Singen, Fingerspiele und Dialoge das Miteinander, sowie die sprachliche Entwicklung.
Wir hören Kindern aufmerksam zu, nehmen ihre Themen und Bedürfnisse ernst und gehen immer wieder in den Dialog. Wir begleiten die Kinder sprachlich bei ihrem Spiel und in alltäglichen Situationen. Wir verbessern Kinder nicht, wir wiederholen die korrekte Form des Satzes. Wir zeigen den Kindern sprachlich, dass wir sie hören, gehen auch auf körperliche Signale ein und benennen diese sprachlich.
 
 

Freispiel

Im Freispiel können alle Kompetenzen der Kinder gefördert werden. Kinder haben die Möglichkeit ihren Interessen nachzugehen, ihre Themen zu bearbeiten, den Raum zu erkunden, Kontakte zu knüpfen und zu forschen.
Durch Interaktionen und gemeinsames Spiel, aber auch durch Konflikte, werden soziale Kompetenzen erlernt. Kinder suchen sich selbstständig Herausforderung und gelangen so zum nächsten Entwicklungsschritt. Sie bearbeiten ihre aktuellen Themen und suchen sich Neues und Anregendes.
Kinder bewegen sich den ganzen Tag- sie steigen Treppen, klettern auf Stühle, bauen sich Brücken. Aus der Bewegung entsteht Kreativität. Körperwahrnehmung, Gleichgewicht und vieles mehr wird spielerisch trainiert. Kinder entwickeln Sympathien und es entstehen Kontakte, Spielpartner und Freundschaften.
Kinder bearbeiten im Freispiel den Alltag. Sie spielen in der Küche, im Kaufladen, verkleiden sich oder spielen mit Puppen. Sie ahmen die Erwachsenen nach oder stellen Szenen nach, die sie beobachtet haben.
Pädagogische Fachkräfte können im Freispiel vielfältig beobachten und ihre pädagogische Arbeit danach ausrichten. Fachkräfte dürfen und sollen sich im Freispiel auch mal völlig zurücknehmen und nur Impulsgeber für neue Ideen sein.
 
 

Partizipation und Selbstständigkeit

Kinder haben ein Recht darauf gehört und ernst genommen zu werden.
Wir möchten Kindern vermitteln, selbstbewusst und selbstbestimmt durchs Leben zu gehen.
Dafür schaffen wir Partizipation im Alltag. In unserem Gruppenraum befinden sich alle Spielmaterialien, sowie Windelfächer auf Kinderhöhe. Die Kinder sollen sich selbst ihre Spielmaterialien aussuchen und diese nach Herzenslust bespielen. Die pädagogischen Fachkräfte begleiten gerne einzelne Spiele, überlassen den Kindern aber die Verwendung und den Ausgang des Spiels.
Die Kinder bestimmen mit ihren Bedürfnissen und Themen den Alltag in unserer Einrichtung. Jedes Kind wird mit seinen Bedürfnissen ernst genommen und erfährt so, dass es wichtig ist.
 

Essen

Gerade bei den Essenssituationen ist uns wichtig, dass die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen daran teilnehmen. Ziele auch hierbei sind es Rücksicht aufeinander nehmen gemeinsam in einer schönen Atmosphäre zu essen. Durch die Kommunikation untereinander wird die Sprachentwicklung und das Sozialverhalten gefördert.
Die Kinder können sich ihr Essen selbst auf den Tellern anrichten und entscheiden, was sie essen möchten, wieviel und was nicht. 
Da alle Speisen auf dem Tisch Kindgerecht angerichtet sind, kann jedes Kind von allem probieren.
Wir sind allerdings strikt gegen eine „Müssen“- Politik. 
Durch das selbstständige Aufladen von Speisen und Einschenken von Getränken, erlernen Kinder feinmotorische Kompetenzen. Dabei darf auch mal was daneben gehen. Wir unterstützen die Kinder, dann gerne dabei, selbst aufzuwischen und es noch einmal zu probieren. 
Jedes Kind entscheidet selbst, wann es satt ist - der Teller muss dafür nicht leer sein. 
Ist ein Kind fertig, räumt es selbstständig seinen Platz ab und wischt sich Mund und Hände. Dies kann es mit einem bereitliegenden Waschlappen vor dem Spiegel tun. 
Dies fördert die Selbstständigkeit und vermittelt Etikette. 
 

Angebote und Projekte

Um Kindern immer wieder neue Anreize zu bieten, müssen pädagogische Fachkräfte stets neue Materialien, Spiele, Lieder, etc. anbieten. Dafür ist die Beobachtung der Gruppe, sowie des einzelnen Kindes, ausschlaggebend. Ebenso spielt das Alter der Kinder eine Rolle für die momentanen Interessen. Hierzu werden in regelmäßigen Abständen kleine Bedarfsanalysen gemacht und im Team ausgewertet. Je nach Bedarf und Verfügbarkeit werden dann im Alltag kleinere Angebote durchgeführt, die nochmal tiefergehend die Themen und Bedürfnisse der Kinder bearbeiten sollen. Dies können z.B. Bastel-, Mal-, oder Matschangebote sein.
 
 
Ziele von Angeboten und Projekten sollen sein:
• Themen der Kinder zu verstehen und ins Greifbare für sie zu übertragen
• Spaß am gemeinsamen Lernen
• Das Miteinander in der Gruppe fördern
• Transparenz der pädagogischen Arbeit für Eltern und Außenstehende schaffen
• Strukturiertere pädagogische Arbeit im Team

Die Eingewöhnung

Ein wichtiger Teil in unserer Konzeption ist die Eingewöhnung. Sie soll den Kindern einen sanften Einstieg in die Rappelkiste ermöglichen und damit den Trennungsschmerz der Kinder auffangen.
Begonnen wird mit einem Schnuppertag kurz vor dem Start der Eingewöhnung. Da erfolgt das Erstgespräch und Fotos für die Garderobe- Post- Windel- und Eigentumsfächer werden vorbereitet.
Die Kinder werden durch eine sanfte Eingewöhnung, angelehnt an das „Berliner Modell“, psychisch stabilisiert, können die tägliche Trennung vom Elternteil akzeptieren und so den Tag in der Krippe positiv erleben.
In den ersten beiden Wochen kommt das Kind täglich für ca. eine Stunde in die Einrichtung. Die Uhrzeit dafür wird vorab zwischen der Bezugserzieherin und dem eingewöhnenden Elternteil besprochen.
 
Die Eingewöhnung verläuft in verschiedenen Phasen (Beobachtungsphase, Mitmachphase, Rollentausch, Stabilisierungsphase). Je nach Bindungsverhalten und Entwicklungsstand der Kinder, können diese Phasen bei jedem Kind unterschiedlich lang sein. Die gesamte Eingewöhnung kann daher den Zeitraum von zwei bis zu sechs Wochen in Anspruch nehmen. Unabhängig von unserem Einfluss auf das Kind, ist eine positive Lebenseinstellung und Haltung des eingewöhnenden Elternteils ebenfalls als ein relevantes Kriterium für eine gelingende Eingewöhnung anzusehen. Die Eltern sollten in dieser Zeit nicht verreisen, oder auch nicht andere Veränderungen privat vornehmen.
 
Während der ganzen Eingewöhnungszeit werden Elternteil und Kind kontinuierlich von einer Erzieherin begleitet. Die Pädagogin stellt einen engen Bezug zum Elternteil (Bezugsperson) und Kind her. Jede Phase der Eingewöhnung wird mit dem Elternteil besprochen. Das Elternteil kann über eigene Erfahrungen mit seinem Kind erzählen und diese ggf. besprechen. Die Erzieherin lernt dadurch das Kind besser kennen und das Elternteil erhält zusätzliche pädagogische Informationen.
Daraus entsteht eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Elternteil und Pädagogin, die während der gesamten Krippenbetreuungszeit Bestand hat. Aus diesem Grund bezeichnet sich die Erzieherin als "Bezugserzieherin" des Kindes. Die anderen Erzieherinnen der Einrichtung übernehmen erst allmählich die Betreuung des neuen Kindes. Grundlage dafür, ist aber immer erst die stabile Beziehung zwischen Kind und Bezugserzieherin. Jedoch kann sich die Zuständigkeit für das Kind auch während der Eingewöhnung noch ändern, insofern das Kind mit einer anderen Fachkraft mehr sympathisiert.
 
 

Ablauf der Eingewöhnungsphasen

Die erste Phase nennen wir Beobachtungsphase: Die Bezugserzieherin erlebt das Elternteil in der Interaktion mit seinem Kind. Sie beobachtet Elternteil und Kind und begleitet diese Phase durch intensive Gespräche. In dieser Phase bleibt das Elternteil mit seinem Kind ein bis höchstens zwei Stunden in der Einrichtung. Das Kind soll sich langsam an die kleinen und großen Menschen, Geräusche, Gerüche und Räumlichkeiten gewöhnen.
• ​Das Elternteil sitzt auf dem Boden und steht mit dem Kind in Kontakt.
• ​Das Elternteil ermutigt das Kind zu Erkundungen im näheren Umfeld.
• Das Elternteil spielt nicht mit anderen Kindern, damit das eigene Kind nicht mit Eifersucht beschäftigt sein muss.
• ​Das Elternteil hält Blickkontakt und bietet sich als "Fels in der Brandung" an.
• ​Das Elternteil wickelt und füttert das Kind. Die Bezugserzieherin ist dabei und geht dem Elternteil zur Hand.
• ​Die Bezugserzieherin befindet sich in räumlicher Nähe zum Elternteil.
• ​Die Bezugserzieherin stellt dem Elternteil Fragen, zum Beispiel zum bisherigen Spielverhalten des Kindes oder Ähnliches. Sie baut langsam eine Beziehung zu Elternteil und Kind auf.
• ​Die Bezugserzieherin reagiert auf beginnende Interaktionen des Kindes zu Beginn zurückhaltend, um das Kind (und das Elternteil) nicht zu überfordern.
• ​Das Kind nimmt wiederholt von sich aus Kontakt zur Bezugserzieherin auf.
Wenn das Kind sich der Bezugserzieherin zuwendet, beginnt die zweite Phase.
Die zweite Phase ist die Mitmachphase: Hier bietet sich die Pädagogin an, um kleine Aufgaben und Aktionen am Kind mitzuübernehmen. Im Beisein des Elternteils erlebt das Kind den Tagesablauf.
• ​Die Bezugserzieherin übernimmt zunehmend das Füttern und Wickeln.
• ​Die Bezugserzieherin übernimmt die Initiative und spielt mit dem Kind. Das Kind hat positive Erlebnisse mit ihr.
• ​Vor der ersten Trennung (nicht vor dem 4. Tag) von Elternteil und Kind muss die Erzieherin mehrere Male in verschiedene Interaktionen eingebunden sein.
• ​Am Ende dieser Phase erfolgt dann die erste Trennung zwischen Elternteil und Kind.
• ​Das Elternteil verlässt nach einer deutlichen Verabschiedung (kein Wegschleichen) für kurze Zeit (10-15min) den Raum. In dieser Situation wird das Bindungsverhalten des Kindes aktiviert und möglicherweise wird es weinen und nach dem Elternteil verlangen.
• ​Die Erzieherin versucht das Kind zu trösten. Gelingt das Trösten nicht, holt die Bezugserzieherin das Elternteil nach wenigen Minuten wieder zurück.
• ​Sie achtet auf eine deutliche Begrüßung zwischen Elternteil und Kind.
• ​Nach der ersten Trennung verlässt das Elternteil den Raum nicht mehr allein. Das Kind erlebt die zuverlässige Wiederkehr des Elternteils, dadurch gewinnt es Sicherheit. Danach gehen beide nach Hause, um direkt einen „Abhol-Charakter“ zu schaffen.
• ​Die Trennung zwischen Elternteil und Kind wird am nächsten Tag wiederholt.
In der letzten Phase erfolgt der Rollentausch: Das Elternteil übernimmt die Rolle des Beobachters.
• ​Die Bezugserzieherin versorgt und betreut das Kind während dieser letzten Phase, obwohl sich das Elternteil im Raum befindet.
• ​Das Elternteil kann die Interaktion zwischen Erzieherin und Kind beobachten und Fragen dazu stellen.
• ​Durch das Miterleben kann in dem Elternteil das Gefühl der Sicherheit wachsen: "Mein Kind wird gut betreut. Wenn mein Kind einmal weint und mich braucht, werde ich geholt."
• ​Die Trennung zwischen Elternteil und Kind erfolgt regelmäßig und wird zeitlich von Tag zu Tag verlängert. So lernt das Kind, "Mama/ Papa kommt wieder, bleibt dann bei mir und nimmt mich mit, wenn wir die Einrichtung verlassen.“
In der Stabilisierungsphase, kann das Kind ab 8:30 Uhr in die Rappelkiste gebracht werden und die Trennungszeit wird angepasst.  
Die Bezugserzieherin, wird mit dem Elternteil ein Abschlussgespräch über die Eingewöhnung führen, wenn das Kind sicher angekommen ist. Dieses Gespräch kann auch zwischen Tür und Angel geführt werden. Es wird auch mitgeteilt, dass alle Erzieherinnen jetzt zuständig sind.
 
 

Portfolio

Das Portfolio ist eine Form der Dokumentation, die die Basis zum Dialog mit Kindern und Eltern erweitert. Es stellt eine Art Archiv über die Entwicklung des Kindes dar und ist eine Kombination aus Schrift- und Bilddokumentation. Ein Portfolio begleitet Lernprozesse, an denen Kinder, Eltern und Erzieherinnen gemeinsam arbeiten.
Es geht darum, vielschichtige und ganzheitliche Informationen über das Kind zu sammeln, aufzubereiten und auszuwerten. Dies bedeutet: Wie lernt ein Kind? Was ist das Interesse des Kindes?
 
Was sind Ziele des Portfolios?
• Die Entwicklungsschritte eines Kindes festzuhalten
• Jedem Kind ein wohlwollendes Bild seines Entwicklungsschrittes mitgeben
• Wertvolle Erinnerung werden mit dem Kind gesammelt
• Entwicklungsschritte werden für die Kinder festgehalten
• Besondere Ereignisse werden im Portfolio festgehalten
• Wenn gewünscht, Austausch mit den Eltern über den Inhalt des Portfolios
• Es werden Momentaufnahmen festgehalten
• Lerngeschichten geschrieben

Praktische Umsetzung des Portfolios
Die ersten Seiten unseres Portfolioordners gestalten die Eltern. Darauf sollten Fotos von den Bezugspersonen, Großeltern, Verwandte, Freunde, Haustiere oder andere, dem Kind wichtige Dinge, darauf sein.
Auf den Din A4 Seiten, die wir einlaminieren um die Haltbarkeit bei den Kleinen zu erhalten, dokumentieren wir über die Entwicklung des Kindes. Es stellt eine Art Archiv über die Krippenzeit dar.
 
 

Elternarbeit

Eine erfolgreiche Arbeit mit den Kindern setzt immer auch eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Eltern und dem pädagogischen Personal voraus. Der erste Kontakt ist häufig das Anmeldegespräch (in der Krippe). Hierbei kommen die Eltern mit ihrem Kind zu uns, schauen sich die Räumlichkeiten an und informieren sich über die Arbeit in der Einrichtung, die Öffnungszeiten usw.
Es werden erste Weichen gestellt für eine spätere Zusammenarbeit. Gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Offenheit sind die Basis für eine gute Kooperation.
 
Ein Aufnahmegespräch und regelmäßiger Austausch in Form von Entwicklungsgesprächen oder „Zwischen-Tür-und-Angel-Gesprächen“ beim Bringen und Abholen der Kinder, sind uns wichtig.
Unsere Arbeit machen wir anhand von Plakaten, Fotos und Aushängen transparent. Informationen über geplante Termine und Aktivitäten erhalten die Eltern auch in Form von Elternbriefen, durch direkte Ansprache oder die Whatsapp- Info Gruppe.
 
Einmal im Jahr findet ein Elternabend statt, bei dem der Elternbeirat und der Vorstand gewählt werden. Außerdem können bei Bedarf Elternabende zu bestimmten Themen angeboten werden. Bastelnachmittage, Feste und Entwicklungsgespräche laden auch zu einem Besuch in die Rappelkiste ein.
 
 

Was macht uns besonders

Wir sind eine Elterninitiative, das bedeutet, dass Eltern in einige Entscheidungen, Planungen und alles andere miteinbezogen werden können. Unsere Einrichtung für 12 Kinder, mit vier qualifizierten, pädagogischen Fachkräften, einer Anerkennungspraktikantin und unserer Putzfee, ist sehr klein gehalten. Durch die Überschaubarkeit der Einrichtung und Gruppe, fühlt es sich sehr familiär an - jeder kennt jeden.
Auch die familiären Gruppenräume laden zum Wohlfühlen ein und eben so das harmonische Team. Hier wird gelacht gelernt und Spaß gehabt.